

Biogasanlage darf wachsen
Biogasanlage darf wachsen
Biogasanlage darf wachsen
Biogasanlage darf wachsen
Biogasanlage darf wachsen
Biogasanlage darf wachsen
Biogasanlage: Buxtehude sichert Zukunft des Standorts in Ketzendorf
Es soll ein erster Schritt auf dem Weg zum Park für grüne Energie sein: Der Betreiber der Buxtehuder Biogasanlage baut seinen Standort aus. Widerstand kommt von der AfD.
Buxtehude. Die Biogasanlage im Buxtehuder Ortsteil Ketzendorf fällt zum 31. Dezember 2031 aus der Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz heraus - das könnte ihre Existenz gefährden. Die Stadt Buxtehude ist aber bereit, den Standort für erneuerbare Energien langfristig zu sichern. Den Weg dazu ebnet ein städtebaulicher Vertrag mit dem Unternehmen Erneuerbare Invest GmbH & Co. KG. Geschäftsführer ist Heiner Schönecke aus Elstorf, der gleichzeitig Geschäftsführer des Biogasanlagenbetreibers Ardestorfer Bioenergie ist.
Das steht in dem Vertragsentwurf
Der Buxtehuder Stadtentwicklungsausschuss hat den Vertragsentwurf einstimmig empfohlen. Er sieht eine Erweiterung der drei Hektar großen Biogasanlage in Ketzendorf vor. Um vier zusätzliche Hektar darf der Standort demnach wachsen: 2,5 Hektar für Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien sowie 1,5 Hektar zur Ansiedlung des Geflügelhofes Schönecke.
Die Stadt Buxtehude erklärt sich bereit, den Flächennutzungsplan zu ändern und einen Bebauungsplan aufzustellen. Wann das sein wird, ist offen. Die Kosten für Planung und Gutachten übernimmt die Erneuerbare Invest. Auch archäologische Ausgrabungen, sollten diese erforderlich sein, würde das Unternehmen bezahlen.

Das letzte Wort hat der Rat der Stadt Buxtehude. Er entscheidet in seiner Sitzung am Montag, 3. März (Stadthaus, 19 Uhr). Wegen der einstimmigen Empfehlung des Stadtentwicklungsausschusses gilt ein Ja zum Vertragsentwurf als Formsache.
Eine Fraktion übt Kritik an dem Vorhaben
Widerspruch aus der Politik gibt es dennoch. Die AfD, mit zwei Sitzen im Rat der Stadt vertreten, lehnt die Förderung von Biogas ab. Das kommt in dem Votum des Stadtentwicklungsausschusses nicht zum Ausdruck, weil die kleine AfD-Fraktion in dem Fachausschuss lediglich ein Grundmandat innehat und deshalb nicht stimmberechtigt ist. AfD-Stadtratsmitglied Karsten Kohls kritisiert, dass seiner Meinung nach die aus Biogas gewonnene Energie zu teuer sei. „Umverteilungsgeld aus öffentlichen Töpfen soll dahin fließen", sagt er. Die AfD hingegen will das Erneuerbare-Energien-Gesetz abschaffen. Karsten Kohls bemängelt zudem, dass der Standort in Ketzendorf zu einer Zersiedelung führe, „die wir nicht wollen“.
Den Wert von Biogasanlagen für die Energiewende betont CDU-Stadtratsmitglied Arnhild Biesenbach: Die Technologie besitze die Grundlastfähigkeit. Das ist die Fähigkeit eines Kraftwerks zur Bereitstellung von elektrischer Energie rund um die Uhr.
Standort Ketzendorf könnte erweitert werden
Biogasanlagen können helfen, Flauten bei Wind und Sonnenenergie auszugleichen. Wenn mittags die Sonne scheint, sinkt wegen der vielen Fotovoltaikanlagen der Börsenstrompreis. Am frühen Abend hingegen steigt der Preis oft wieder - das nennt man Dunkelflaute. Biogasanlagen sind im Gegensatz zu Wind und Solar in der Lage, immer dann Strom zu liefern, wenn er gebraucht wird.
Bei Biogas allein soll es in Ketzendorf nicht bleiben. Heiner Schönecke sieht die Erweiterung des Standortes als ersten Schritt zu einem Zentrum für erneuerbare Energien. Sein Konzept mit dem Namen Green Tech Park Buxtehude stellte die Erneuerbare Invest im Jahr 2023 vor (https://www.tageblatt.de/Nachrichten/GreenTechPark-Familie-Schoenecke-will-in-Buxtehudeerneuerbare-Energie-buendeln-121819.html).
Ursprünglich war eine Erweiterung um zehn Hektar geplant - nun sind es lediglich vier Hektar. Das sei mit der Erneuerbare Invest so abgestimmt, sagte Buxtehudes Stadtplanerin Annette MojikSchneede im Stadtplanungsausschuss. Das bestätigte Heiner Schönecke im Gespräch mit dem TAGEBLATT.
In einem Beitrag zu einer Broschüre der Erneuerbaren Invest aus dem Dezember 2023 haben die Stadtwerke Buxtehude angedeutet, dass der Green Tech Park eine Rolle bei der Energiewende in Buxtehude spielen könne. Acht Kilometer Gasleitung betreibt die Ardestorfer Bioenergie nach eigenen Angaben bereits.
„Was sich entwickeln wird“, sagt Arnhild Biesenbach, „da sind wir gespannt und offen für.“
Bericht von Thomas Sulzyc
27. Februar 2025
27. Februar 2025
27. Februar 2025